Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) ist der ERP-Systemwechsel eine strategische, aber zugleich komplexe Entscheidung. Die Gründe für einen ERP-Wechsel sind meist unternehmensintern bedingt. Ist die Entscheidung gefallen, gilt es, mehrere wesentliche Faktoren zu beachten, um den erfolgreichen Übergang zu gewährleisten.
Oftmals setzen KMUs auf ein ERP-System, das seit Jahren in Betrieb ist. Doch mit zunehmendem Unternehmenswachstum, neuen gesetzlichen Anforderungen oder technologischen Entwicklungen kann das bestehende System an seine Grenzen stoßen. Vielleicht unterstützt es nicht mehr alle Geschäftsprozesse oder lässt sich nicht ausreichend anpassen. Der Bedarf an flexibleren Lösungen, besserer Skalierbarkeit und moderner Benutzerfreundlichkeit steigt – ein ERP-Wechsel wird notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Entscheidung für ein neues ERP-System kann Wachstum und Effizienz fördern, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Eine gut durchdachte Strategie und die Berücksichtigung wesentlicher Faktoren sind entscheidend, um den Umstieg erfolgreich zu meistern. Hier erfahren Sie worauf es ankommt:
Erstellen Sie eine genaue Anforderungsanalyse, um sicherzustellen, dass das neue System alle wichtigen Funktionen abdeckt. Welche Prozesse sollen durch das neue ERP optimiert werden? Welche Schnittstellen zu anderen Systemen müssen berücksichtigt werden? Diese Fragen sollten im Vorfeld geklärt sein.
Der Wechsel eines ERP-Systems hat direkte Auswirkungen auf die Arbeitsweise Ihrer Mitarbeiter. Es ist wichtig, die betroffenen Abteilungen und Teams frühzeitig in den Prozess einzubinden. Bieten Sie Schulungen an, um die Akzeptanz des neuen Systems zu erhöhen und mögliche Ängste oder Unsicherheiten abzubauen. Mitarbeiter, die sich von Anfang an eingebunden fühlen, können zudem wertvolle Einblicke in die Anforderungen und Optimierungspotenziale des neuen Systems geben.
KMUs haben oft spezielle Anforderungen, die von Standardlösungen für Großunternehmen nicht immer abgedeckt werden. Bei der ERP-Auswahl sollten Sie eine Lösung wählen, die auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten ist. Es sollte flexibel genug sein, um mit Ihrem Unternehmen mitzuwachsen, und gleichzeitig einfach zu implementieren und zu bedienen. Achten Sie darauf, dass das System branchenspezifische Anforderungen erfüllt und modular aufgebaut ist, damit Sie es bei Bedarf erweitern können.
Es ist ratsam, den Return on Investment (ROI) im Blick zu behalten. Welche Effizienzgewinne können durch das neue System erzielt werden? Wie viel Zeit und Ressourcen werden durch Automatisierung und bessere Datenverfügbarkeit eingespart? Ein klarer Finanzplan hilft, den Nutzen des neuen Systems greifbar zu machen.
Die Datenmigration ist einer der kritischsten Schritte beim Wechsel eines ERP-Systems. Ihre bestehenden Daten – von Kundeninformationen über Lagerbestände bis hin zu Finanzdaten – müssen korrekt und vollständig in das neue System übertragen werden. Fehler in diesem Prozess können zu erheblichen Störungen führen. Daher ist es wichtig, vor der ERP-Migration ein gründliches Datenaudit durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Daten konsistent und korrekt sind.
Bevor das neue ERP-System vollständig ausgerollt wird, sollten umfassende Tests und idealerweise eine Pilotphase durchgeführt werden. Testen Sie das System in einer realen Umgebung mit ausgewählten Geschäftsprozessen und überprüfen Sie, ob alles wie erwartet funktioniert. So können eventuelle Anpassungen vorgenommen und Kinderkrankheiten behoben werden, bevor das gesamte Unternehmen auf das neue System umgestellt wird.